Die 10 Doppelstunden verliefen nach einem festen Schema und mit klaren Ritualen.
Jede Stunde startete in einer festen Aufstellung, alle Beteiligten sammelten sich in Ruhe und begrüßten sich mit einem festen Gruß.
Direkt zu Beginn der 1. Doppelstunde stellten die SchülerInnen selber Regeln für den Umgang miteinander auf. Es fiel ihnen nicht immer leicht diese einzuhalten, aber unter Hinweis darauf, dass sie sie selber entwickelt hatten, gelang es ihnen immer besser.
Die Kinder lernten sich auf ihr eigenes Verhalten zu konzentrieren, statt die MitschülerInnen zu beobachten und diese zu kritisieren. Phasen der Übung mit absoluter Ruhe, Einzel- oder Partnerübungen, Bewegungsspiele und Fragerunden lösten sich ab. Jede/r konnte jede Frage stellen, jedoch wurde darauf geachtet, dass der, der eine Frage gestellt hatte, im Respekt vor dem Mitschüler auch bei den Fragen des anderern zuhörte.
Regelmäßig wurde an dem Bewußtsein für die eigene Körperhaltung gearbeitet, ein Gespür für eigene Empfindungen, Organe, Atmung aufgebaut.
Aufwärmübungen am Anfang und Dehnübungen zum Schluss der Stunde wurden verbunden mit verschiedenen Atemübungen. Diese waren so angelegt, dass die Kinder sie gut allein vertiefen, sie zuhause oder an beliebigen Stellen anwenden können, sei es bei Einschlafstörungen, bei Konzentrationsstörungen oder momentaner Unruhe.
Die Aufwärm- und Dehnübungen dienten in der Regel zusätzlich der Integration beider Hirnhälften und der Aktivierung eigener Energien.
Die SchülerInnen lernten 4 Abwehrprinzipien kennen und trainierten sie in Einzel- und Partnerübungen anfänglich isoliert, später miteinander kombiniert. Die Anwehrprinzipien wurden ausgebaut, in der Bewegung geübt und mit Tritten ergänzt. Jede Partnerübung begann damit, sich selber zu sammeln, zur Ruhe zu kommen und den Partner/die Partnerin höflich und respektvoll anzugrüßen.
Die SchülerInnen erfuhren sehr viel Lob, Ermutigung und Bestätigung bei gleichzeitiger sehr gezielter und individuell angepasster Korrektur und Kritik.
Neben Phasen praktischer Arbeit gab es auch Gesprächsrunden. Dabei wurden verschiedene Formen von Gewalt thematisiert.
körperliche Gewalt
geistige Gewalt, z.B. Respektlosigkeit, Missachten von Regeln, Mobbing....
Gewalt gegen Dinge.
Es ging dabei um eigene Gewalterfahrungen, sowohl aktiv als auch passiv. Außerdem formulierten die SchülerInnen, was für sie ein Ja-, was ein Nein-Gefühl verursacht und wie sie sich in entsprechenden Situationen verhalten können. Sie lernten, wie Situationen eskalieren können und welchen Beitrag sie zur De-Eskalation leisten können.
Praktische Übungen mit der Stimme und klare Ich-Formulierungen schlossen sich an.
Zum Ende der 10 Doppelstunden waren alle SchülerInnen über ihre eigenen Grenzen hinausgewachsen, Erfahrungen in diesem Projekt veränderten ihre Körperwahrnehmung und –haltung, ihr Selbstbewußtsein und den Umgang miteinander.
Während der Elternpräsentation erhielten die Eltern einen Eindruck von dem, was ihre Kinder erlebt und erlernt hatten.
Herr Kriedel stellte sich den Fragen und gab ausführliche Erläuterungen zu seinem Konzept.
Das Projekt wird z.Z. in der Klasse 6a fortgeführt.
[Dr]