Das Kooperationstraining in der Klasse 5 ist eingebettet in den Förderunterricht. Das Ziel der Förderung ist es, zu erreichen, dass die Schüler sich bei schulischen Aktivitäten gegenseitig unterstützen, statt miteinander zu konkurrieren oder sich gegenseitig auszugrenzen.
Zunächst geht es darum, dass die Schüler einander näher kennen lernen. Sie kommen aus verschiedenen Grundschulen und wissen zum Teil wenig voneinander. Die Jugendlichen bekommen Gelegenheit herauszufinden, dass sie trotz aller Verschiedenheit auch Gemeinsamkeiten haben von denen sie bisher nicht wussten. Darüber hinaus entdecken sie bisher nicht Bekanntes aneinander.
Bevor der Einstieg in die Kooperationsübungen möglich ist, muss sich die Klasse zunächst ein gewisses Maß an gegenseitigem Vertrauen erarbeiten, um arbeits- und handlungsfähig zu werden. Vertrauensspiele erweitern den Handlungsspielraum des einzelnen Schülers und vergrößern sein Vertrauen in die Mitschüler, ihm Sicherheit und Unterstützung bei der Bewältigung von Aufgaben zu geben.
Das wichtigste Prinzip, welches das Training bestimmt, ist die immer neue durch den Zufall bestimmte Zusammensetzung von Paaren und Gruppen. Das Festhalten am Zufallsprinzip muss den Teilnehmern immer wieder erläutert werden, da sie es gewohnt sind, Arbeitsgruppen nach Symphatie zu bilden und damit oft andere ausschließen. Sie nehmen dafür auch längere Zeiten für das Lösen von Problemen in Kauf, um mit bestimmten Schülern nicht zusammen arbeiten zu müssen. Sie sollten dagegen lernen, mit jedem aus der Klasse unabhängig von persönlichen Vorlieben bzw. Abneigungen zu arbeiten, denn eine solche Haltung wird später auch im Berufsleben unter dem Stichwort Teamfähigkeit von ihnen erwartet.
Immer wieder ist es wichtig, die Schüler Revue passieren zu lassen: 1. Was haben wir bisher gelernt? 2. Warum machen wir ein solches Training, was kann uns das überhaupt nutzen? Denn allzu leicht werden die Übungen zum Selbstzweck oder die Schüler verlieren das Interesse, weil den Teilnehmern die Sinnhaftigkeit verloren gegangen ist.
Je nach „Gruppenverfassung“ wählen wir den Einstieg in das Training entweder über Aufwärmspiele oder Wahrnehmungsspiele.
Die Aufwärmspiele helfen den Schülern, sich aufeinander einzustimmen und in Bewegung zu geraten. Sie sind unkompliziert und machen den Schülern Spaß.
Auch die Wahrnehmungsspiele, wie wir sie durchführen, haben zum Ziel die Schüler miteinander in Kontakt zu bringen, allerdings eher auf eine ruhige Art. Die Teilnehmer lernen, konzentriert wahrzunehmen, mit sich selbst und den Mitschülern in Kontakt zu kommen.[Bi]